Lodernde Flammen im Heizkamin sind sehr beliebt
Prasselndes Feuer wärmt die Menschen seit Jahrtausenden. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wohl aber in technischer Hinsicht. Bis vor wenigen Jahrzehnten war der offene Kamin der Wunsch vieler Bauherren und Modernisierer. Mittlerweile hat er an Attraktivität verloren. Nicht zuletzt, weil ein offenes Feuer zwar eine wohnliche Atmosphäre schafft, aber zum Heizen von Räumen alles andere als optimal ist. Grundöfen, Kachelöfen, Heizkamine oder Kaminöfen schneiden besser ab. Zugleich züngelt die schön anzusehende Flamme weiter vor sich in. In vielen Fällen allerdings hinter einer durchsichtigen Scheibe.
Kamin © Simone Attisani
Kachelöfen, Heizkamine und Kaminöfen unterstützen eine persönliche Raumgestaltung. Die Feuermöbel verbinden umweltfreundlichen Heizkomfort mit anspruchsvollem Wohndesign.Foto: djd/kachelofenwelt.de (Simone Attisani)
Der Inbegriff für sinnliches Wohndesign ist ein eigens gesetzter Kachelofen, der über seine Kacheln eine milde, langwellige Wärmestrahlung über viele Stunden abgibt. Die Formen, Farben und die natürliche Materialstruktur der Ofenkacheln machen den Kachelofen optisch sehr eigenständig.
Ganz oben in der Gunst der Käufer steht jedoch der Heizkamin. Die Flammen lassen sich durch Sichtscheiben beobachten, ohne dass Menschen oder Tiere Gefahr laufen, vom Funkenflug getroffen zu werden. Die Geräte haben einen Heizeinsatz, der einen geschlossenen Feuerraum bildet. Das sorgt für eine effektive Ausbeute des Brennwertes des Holzes. „Wegen der hohen Heizleistung eignen sich Heizkamine insbesondere für größere Wohnungen oder Häuser, in denen bereits ein entsprechender Rauchabzug vorhanden ist“, sagt Désirée Kalkowski vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI). Nebenräume können beheizt werden, wenn das Gerät mit einem wasserführenden Kamineinsatz ausgestattet ist. Auch lassen sich so die Warmwasserversorgung und eine Zentralheizung unterstützen. Last but not least können aufgerüstete Heizkamine einer Solaranlage und ihrem Pufferspeicher zuarbeiten.
Klassisch oder modern: Bei der Ofenwahl sollten Verbraucher auf einen hohen Wirkungsgrad und geringe Emissionen achten.Foto: djd/Bullerjan (djd/Bullerjan)
Billiger kommt man zum Vergnügen züngelnder Flammen mit einem Kaminofen. Insbesondere, wenn Käufer sich für ein kleines Gerät mit unlackierten Roheisenplatten entscheiden, was insbesondere den Geschmack der jungen Generation trifft. Das gibt es schon für rund 2000 Euro. Umhüllt man den Kaminofen mit wärmespeichernden Materialien, etwa Speckstein, die die Wärme über Stunden halten, steigen die Preise.
„Ein Kaminofen braucht nur wenig Platz und eignet sich selbst für kleinere Mietwohnungen. Im Falle eines Umzugs ist er in Nullkommanichts abgebaut und verpackt“, sagt Michael Toplak von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft (AdK). Ein Kaminofen erzeugt überwiegend Konvektionswärme. Er besteht aus einem metallenen Feuerraum, der mit Schamotte ausgekleidet ist, und einem Stahlmantel. Dabei garantiert eine moderne Feuerungstechnik Wirkungsgrade von über 70 Prozent.
„Die Geräte werden anschlussfertig geliefert und betriebsbereit montiert. Dazu sind keine Baumaßnahmen notwendig“, sagt Toplak. Welche verschiedenen Ausführungen von Öfen es gebe, darüber in-
formiere die Verbraucherseite
kachelofenwelt.de.
Eine etwas höhere Heizleistung als Kaminöfen haben Warmluftöfen. Hier wird die Raumluft ohne direkten Kontakt mit dem Feuer in Konvektionsrohren erwärmt und steigt nach oben. Kühlere Luft strömt nach. „Der so entstehende, nicht spürbare Luftkreislauf verteilt die Wärme besonders schnell und gleichmäßig in den Räumen“, sagt Julius Ratjen von der Firma Bullerjan, die sich auf diese Bauart spezialisiert hat. Ein Vorzug sei, dass solche Öfen eine Zentralheizung in den Übergangszeiten überflüssig machen würden. Außerdem kann ein Warmluftofen je nach Auslegung nicht nur mit Scheitholz betrieben werden, sondern auch mit Pellets, Braunkohlebriketts oder Heizöl.
Politisch Interessierten gefällt, dass sie sich mit einem Ofen von „zentralistischen Strukturen der Energieversorgung befreien“ können. So formuliert es etwa die Organisation „Allianz Freie Wärme“. Sie fordert einen „neutralen, technologieoffenen und marktwirtschaftlich geprägten Wettbewerb“ für alle Heizsysteme. Allerdings: Alle vorgestellten Feuermöbel brauchen einen geeigneten Schornstein. Außerdem müssen sie die geltenden Abgasnormen erfüllen. Die Geräte müssen eine sogenannte Typprüfung durchlaufen haben und Mindestwirkungsgrade
erfüllen.
Käufer sollten darauf achten, dass das gewünschte Modell alle einschlägigen Vorschriften erfüllt und sich dies vom Händler schriftlich bestätigen lassen. Denn bevor das Gerät in Betrieb gehen darf, kommt. Im Falle eines Falles verweigert er die Genehmigung. (rgz-p)