Ein Tauchsieder für 12,5 Millionen
Berlins größter Wärmespeicher (links) im Fernheizwerk am Weigandufer.
Foto: Lebie
NEUKÖLLN –
Hightech am Weigandufer. Im Fernheizwerk Neukölln wurde Donnerstag die Zukunft der Fernwärme in Betrieb genommen – mit einem gigantischen Wärmespeicher und einer Power-to-Heat-Anlage („Strom zu Fernwärme“).
Insgesamt kostete der Bau 12,5 Millionen Euro, beheizt mehr als 40.000 Wohnungen. Stadtentwicklungs-Senator Andreas Geisel (SPD) lobte: „Damit ist das FHW in eine Vorreiterrolle getreten.“ Was er meint: Der 22 Meter hohe, mit 10.000 Kubikmetern Heißwasser gefüllte Behälter speichert Wärmeenergie für die zeitverzögerte Nutzung als Fernwärme. Das reicht aus, um an einem frostigen Wintertag rund 3250 Haushalte 24 Stunden zu beheizen.
Hinzu kommt die salopp als Tauchsieder bezeichnete Power-to-Heat-Anlage. Vor allem der aus erneuerbaren Energien (Windkraft oder Photovoltaik) stammende Strom kann hier in die Fernwärme integriert werden – dies gilt als Technologie der Zukunft.
Der überschüssige Strom aus den umweltfreundlichen Anlagen wird also nicht vergeudet, sondern umgewandelt. Der CO2-Ausstoß in Berlin wird dadurch um jährlich mehr als 6500 Tonnen reduziert. Senator Geisel: „Damit kommen wir dem Ziel der Energiewende in Berlin wieder einen Schritt näher.“ MBÖ, CKL